„Gott lässt uns frei, das ist der Beweis seiner Liebe, deswegen treten wir in Scheiße und führen heilige Kriege.“ Es sind genau solche sich selbst und den gesellschaftlichen Kosmos reflektierenden Textzeilen, mit denen sich DREHMOMENT bereits in die Herzen vieler Romantiker und Hobbygrübler katapultiert hat. Drehmoment wurde als Markus Trennheuser am 17. Mai 1983 in Freiburg geboren und wuchs im beschaulichen Saarland auf. Mit 15 Jahren kam er das erste Mal mit HipHop in Berührung und der Virus packte zu. Alles begann mit nächtelangen Freestyle-Sessions zusammen mit ebenfalls Infizierten. Schnell machte Drehmoment auf HipHop-Jams während Open-Mic-Sessions auf sein Talent aufmerksam. HipHop und Rap wurden zu seinem Lebensmittelpunkt, zur mentalen Heimat – Rückzugsort und Bühne gleichzeitig – das Werkzeug, mit dem man alles erschaffen, reflektieren und ausdrücken kann mit dem unbändigen Drang nach Originalität, Perfektion und individueller Entfaltung. Drehmoments Tendenz dazu, eigene Wege zu gehen, war nie erzwungen oder ein kurzfristiger Ausdruck jugendlicher Aufmüpfigkeit, sondern irgendwie in die Wiege gelegt. Anstatt auch Mediziner werden zu wollen, so wie es die meisten in Drehmoments Familie auch geworden sind, zielte das Interesse des heutigen Kulturwissenschaftlers bereits sehr früh auf das Sein und die Existenz als solche: Rap wurde zum Medium. Schon die ersten Texte von Drehmoment hatten es in sich und kratzten mit hörbar philosophischem Tiefgang erste Löcher in die Oberfläche.